Julius Vogel wurde am 12. Mai 1876 in Nieder-Saulheim geboren. Seine Ehefrau Recha (Regina) Vogel, geborene Mayer am 5. Juni 1884 in Alsheim.
Julius Vogel war von Beruf Metzger. Er wohnte und arbeitete in dem Anwesen Römer 76. Mit im Haushalt von Julius und Recha lebte dessen unverheiratete Schwester Paula, geboren am 29. April 1881. (Quelle: www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ )
Im heutigen Anwesen “Auf dem Römer 5-7” befindet sich im Hinterhaus auch heute noch die Überreste der Metzgerei. Das Anwesen spielte eine zentrale Rolle in der jüdischen Geschicte Nieder-Saulheims, da sich bis 1851 hier auch eine Synagoge befand und heute im Anwesen 5 die Überreste einer Mikwe zu sehen sind. Mehr zur jüdischen Geschichte in Saulheim ist hier nachzulesen.) (Quelle: https://www.alemannia-judaica.de/niedersaulheim_synagoge.htm)
Julius, Recha und Paula Vogel wurden nach den Reichspogromen nach Bad Kreuznach, in die Viktoriastr. 24, zwangsumgesiedelt. Ihre Abmeldung in Saulheim erfolgte für Julius und Recha am 29. November1938 für Paula bereits am 16. März1938. (Quelle: Holocaust Survivors and Victims Database Washington Auflistung Nieder-Saulheim 1962)
Beide wurden mit der 2. großen Deportationswelle am 27. Juli 1942 ab Köln nach Theresienstadt verfrachtet und von dort am 19. September 1942 weiter nach Treblinka. Dort wurden sie, vermutlich direkt im Anschluss, ermordet. (Quelle: www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ und NSDoks Köln)
Julius Vogel und “Frau Julius Vogel” haben am 15. November 1938 den Auflösungsbeschluss der Israelitischen Religionsgemeinde mit unterzeichnet.
Paula Vogel wurde ebenfalls 1942 deportiert und im Anschluss ermordet. Hier gibt es unterschiedliche Angaben zum Ort: Angabe lt. Gedenkbuch Bundesarchiv: unbekannter Ort; Lt. Neffe Henry Morgenstern: Annahme KZ Theresienstadt, Lt. Angabe www.myHeritage.de: Usti nad Labem; alle 3 Quellen weisen aber 1942 als Todesjahr auf.
Julius und Recha hatten eine Tochter, Gertrude Vogel, geboren am 24. März 1907. Lt. einem Einbürgerungsantrag für die USA, heiratete Gertrude am 10. August 1933 Alfred N. Marx aus Kempten (Bingen) und verzog dorthin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann floh sie im Juni 1937 über Mailand (Italien) und ab Le Havre (Frankreich) mit der S.S. Manhattan in die USA. Sie lebte zuletzt als Gerda Fanny Marx Vogel in Dallas, Texas und verstarb dort am 11. Oktober 2000. (Quelle: www.ancestry.de und www.findagrave.com)
Die Eltern von Julius Vogel waren Hermann und Fanny, geb. Hirschfeld. Das Grab von Hermann Vogel befindet sich auch heute noch auf dem Jüdischen Friedhof in Jugenheim (Quelle: alemannia judaica). Julius hatte drei Geschwister: Siegmund Vogel, Berta Morgenstern geb. Vogel und Paula Vogel.
Siegmund Vogel, verheiratet mit Emma, geb. Nachmann, später verwitwet wird, gemeinsam mit seinem Sohn Richard, Schwiegertochter Hannah und Enkeltochter Eva ebenfalls mit einem Stolperstein gedacht. Ihnen gelang 1939 die Flucht nach Amerika.
Julius Schwester Berta Morgenstern wohnte mit ihrem Mann Siegmund Morgenstern in Bad Kreuznach, wurde ebenfalls 1942 deportiert und vermutlich ermordet (Quelle: www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ und collections.yadvashem.org/de/names)
Ehefrau Recha (Regina) Vogel geb. Mayer wurde in Alsheim geboren. Ihre Eltern waren Salomon und Bertha Mayer. Recha hatte mindestens einen Bruder, Josef. Dieser verstarb 1936, im Alter von 51 Jahren in Italien. Dies geht aus einer Anzeige im Israelitischen Familienblatt hervor (Quelle: www.alemannia-judaica.de/niedersaulheim_synagoge.htm).





Hinweis: Alle Angaben basieren auf eigenen Recherchen oder Dokumentationen, die der Arbeitsgruppe “Stolpersteine Ortgemeinde Saulheim” zur Verfügung gestellt wurden. Sie erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, Gleiches gilt für die Quellenangaben und wurden hier nach bestem Wissen veröffentlicht.