Familie Nathan Bär

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Zum Haushalt der Familie Bär gehörten Vater Nathan, geboren am 5. Juni 1873, Mutter Appolonia Bär, geb. Nachmann, 15. März 1883 und Sohn Markus Bär, geboren am 23. Februar 1921. Wie auch seine Eltern, wurde er in Nieder-Saulheim geboren. (Quelle: www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ )

Nathan Bär war der Sohn von Michael (1842-1931) und Rosalie Bär, geb. Herzog (184 –1906). Das Grab von Michael Bär befindet sich auch heute noch auf dem jüdischen Teil des Friedhofs Nieder-Saulheim, ebenso wie das Grab seines ältesten Bruders Bernhard. (Quelle: www.myHeritage.de)

Neben Bernhard (1872-1926) hatte Nathan sieben weitere Geschwister:
Frieda 1876-, Anna 1878-, Elisabeth 1880-1880, Susanne 1882-, Georg 1884-1887, NN 1887-1887, Amalie Betz, geb. Bär 1904- (Quelle: www.myHeritage.de)

Nathan war Händler und Kaufmann. Er betrieb Handel mit Kleintieren. Appolonia Bär war ohne Beruf und Markus Bär Arbeiter.
Die Familie bewohnte ein kleines Haus mit einem heruntergekommenen Stall in dem Gässchen, das von der heutigen Ostergasse 46 abgeht. Die Familie gehörte zu den ärmsten jüdischen Familien im Ort. Das Haus gehörte Appolonia Bär, geb. Nachmann. In einem Schreiben des Ortsgruppenleiters an die Kreisleitung der NSDAP in Alzey vom 8. Dezember 1938 wird das Häuschen als baufällig und in äußerst schlechtem Zustand beschrieben. Der Brandkassenwert wird mit 2100 Mark und der Einheitswert mit 780 Mark beziffert. Zu dieser Zeit wurde das Haus noch von den Eigentümern bewohnt. (Quelle: Alemannia Judaica)

Nathan und Appolonia gehörten der israelitischen Religionsgemeinschaft an und haben am 15. November 1938 deren Auflösungsbeschluss mit unterschrieben. (Quelle: Archiv Saulheim)

Zwischen Dezember 1938 und September 1942 müssen Nathan und Appolonia Bär enteignet und gezwungen worden sein nach Mainz, in die Löwenhofstraße 4 umzusiedeln. Am 8. Mai 1940 wurden neue Kennkarten für beide ausgestellt. Im Mai 1942 meldete Appolonia Bär den Verlust dieser Kennkarte. (Quelle: YVIO Research)

Am 1 Juli.1941 erfolgte die Abmeldung von Nathan und Appolonia Bär aus dem Melderegister Nieder-Saulheim nach Mainz Löwenhofstraße 4. (Quelle: Holocaust Survivors and Victims Database Washington, Auflistung Nieder-Saulheim)

Nathan und Apolonia Bär wurden mit der 2. großen Deportationswelle am 27. September 1942 von Darmstadt nach Theresienstadt verfrachtet.
Nathan Bär wurde am 21. Juni 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet. Appolonia Bär im Dezember 1942. (Quelle: www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ )

Markus Bär flüchtete aus Nieder-Saulheim nach Mainz.
Er wurde am 25. März 1942, ebenfalls aus der Löwenhofstraße 4, in das Ghetto Piaski deportiert und am 3. September 1942 im Konzentrationslager Majdanek ermordet. (Quelle: collections.arolsen-archives.org/de)

Hinweis: Alle Angaben basieren auf eigenen Recherchen oder Dokumentationen, die der Arbeitsgruppe “Stolpersteine Ortgemeinde Saulheim” zur Verfügung gestellt wurden. Sie erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, Gleiches gilt für die Quellenangaben und wurden hier nach bestem Wissen veröffentlicht.